Das erste Pfadfinderlager

Brownsea Island 1907 – der Beginn der Pfadfinderbewegung

imageUm persönliche Erfahrungen zu sammeln, trommelte er im Jahre 1907 insgesamt 22 Jungen zusammen – aus verschiedenen Gesellschaftsschichten: die Söhne von Adeligen, von Offizieren, von Pferdepflegern, von Millionären und von einfachen Arbeitern. Mit dieser Gruppe ruderte er von der englischen Stadt Poole hinüber auf die Insel Brownsea.

Dort schlugen sie ihre Zelt auf, hissten ihre Fahnen, entzündeten ihr Lagerfeuer, beobachteten die Natur … – taten alles, was wir von unseren heutigen Pfadfinderlagern kennen.

Nun machte er sich daran, sein erstes Buch für Buben umzuschreiben: “Scouting for Boys” hieß das neue Buch. Seine Idee hatte zwar auch sehr viele Gegner, aber verbreitete sich so schnell, dass innerhalb kürzester Zeit in ganz England Pfadfindergruppen entstanden. Auch ein Zeitungsherausgeber unterstützte seine Idee mit der Zeitung “The Scout” (Der Pfadfinder). Diese trug viel dazu bei, dass sich auch außerhalb Englands seine Idee verbreitete und zahlreiche
Pfadfindergruppen gegründet wurden.

Auf eigenen Wunsch ließ sich BiPi – er hatte es bis zum General gebracht – im Alter von 50 Jahren pensionieren und widmete sich von nun an ausschließlich der Jugendarbeit, reiste von Lager zu Lager, leitete Ausbildungskurse für Führer U.S.W.

Die Pfadfinderei war aber anscheinend nicht nur etwas für Buben, denn auch die Mädchen interessierten sich bald dafür. Die Mädchenpfadfinder wurden von BiPi “Girl Guides” genannt.

1912 lernte der ” Jugend-General” auf einer Reise seine spätere Frau Olave St. Clair Soames kennen, die er kurz darauf heiratete. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.

Olave begeisterte ebenfalls sich für die Pfadfinderidee ihres Mannes und übernahm die Führung der Mädchen-Pfadfinder.

Erst ab 1916 wurden auch jüngere Kinder als “cup scouts” (Wölflinge) aufgenommen. 1919 bekamen die Pfadfinder den Gillwell-Park geschenkt. welcher zum Ausbildungszentrum für Pfadfinderführer wurde. Das erste internationale Pfadfinderlager, genannt Jamboree, wurde 1920 abgehalten. Seither gibt es ein solches Treffen alle vier Jahre.

Für seine persönliche Arbeit und seinen Einsatz für die Jugend Englands wurde Baden Powell 1929 vom englischen König zum “Lord of Gilwell” ernannt. Die letzten Jahre seinen Lebens verbrachte er im ostafrikanischen Kenya, wo er an 18. Januar 1941 verstarb. Seine Frau Olave führte sein Werk bis zu ihrem Lebensende fort. Sie verstarb am 26. Juni 1977.